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Flammschutz

Flammhemmend ausrüsten nach DIN 4102, Klasse B1

Schwer entflammbar ist nicht unbrennbar

Es ist entscheidend zu betonen, dass die Klassifizierung „schwer entflammbar“ nicht mit „unbrennbar“ gleichzusetzen ist. Die Unbrennbarkeit kann nur unter kontrollierten Laborbedingungen nachgewiesen werden. Wir erhalten oft Anfragen von Kunden, die das Brandverhalten von Stoffen selbst mit einem Feuerzeug testen möchten. Allerdings ist es in der Praxis äußerst schwierig, solche Überprüfungen oder Tests eigenständig durchzuführen. Wenn Sie ein Feuerzeug an einen Stoff (z.B. Polyester mit Brandschutz B1) halten, wird der Stoff natürlich Feuer fangen. Der entscheidende Unterschied zwischen Stoffen mit und ohne B1-Imprägnierung liegt im Flammpunkt und der Art und Weise, wie der Stoff brennt.

Wie wird Schwerentflammbarkeit nach B1 erreicht?

Die Schwerentflammbarkeit nach B1 wird in der Regel durch eine spezielle Imprägnierung mit einer Salzlösung erreicht. Diese Imprägnierung kann jedoch im Laufe der Zeit durch Feuchtigkeit und Nässe nachlassen oder ganz verschwinden. Wenn ein mit B1 imprägnierter Stoff Feuchtigkeit ausgesetzt wird, wird die Imprägnierung allmählich abgebaut. Selbst die normale Luftfeuchtigkeit im Raum oder im Freien kann die Wirkung beeinträchtigen, und das Waschen des Materials führt ebenfalls dazu, dass die Imprägnierung ausgewaschen wird. Die gute Nachricht ist, dass Stoffe problemlos erneut imprägniert werden können. Im Handel sind entsprechende Imprägnierlösungen und Sprays erhältlich, mit denen Sie die Schwerentflammbarkeit Ihrer Materialien wiederherstellen können.

Kosten einer Brandschutz-Imprägnur

Die Berechnung der flammhemmenden Ausrüstung nach DIN 4102, Klasse B1, wird nach Quadratmeter der Stoffe berechnet. Bei Übergrößen, wie zum Beispiel bei langen und breiten Theatervorhängen, kommen noch zusätzliche Kosten in Form von Schneider- und Dekorateurarbeiten hinzu, da die übergroßen Vorhänge dann in einzelne Bahnen getrennt werden und danach wieder komplettiert werden. Der Grundpreis für die flammhemmende Ausrüstung liegt bei ca. netto 28 Euro pro qm. Hinzu kommt, wenn gewünscht oder notwendig, die textile Reinigung der Stoffe.

Brandschutznorm in öffentlichen Gebäuden

In unserer heutigen Zeit legen die zuständigen Behörden in öffentlichen Gebäuden, gewerblichen Einrichtungen und bei einer Vielzahl von Veranstaltungen, sei es im Bereich von Theateraufführungen, Dorffesten, Karnevalsumzügen, Hochzeiten in Festhallen, Firmenveranstaltungen oder Messen, immer größeren Wert auf die Einhaltung strenger Brandschutznormen. In allen öffentlichen Gebäuden und öffentlichen Veranstaltungen, muss der Nachweis für den Einsatz der Schwerentflammbarkeit, für textile Stoffe und Gewebe, erbracht werden. Auch Dekorationsmaterialien, textile Wandverkleidungen, textile Raumteiler, Stoffvorhänge, textile Segel und Banner, wie auch Stofffahnen, müssen entsprechend DIN 4102 oder DIN EN 13501-1 mindestens schwer entflammbar sein.

In Deutschland zählt DIN 4102 B1

Die wohl bekannteste und am häufigsten geforderte Brandschutznorm für Textilien ist die DIN 4102 B1. Dies betrifft eine breite Palette von Materialien wie Bühnenvorhänge, Gardinen, Deckensegel, Wandverkleidungen, Tischdecken, Tischdekorationen und vieles mehr. Wenn Sie solche Vorschriften einhalten müssen, ist es unerlässlich, Stoffe zu verwenden, die die B1-Norm erfüllen. Sollten Sie sich in dieser Hinsicht unsicher sein, empfehlen wir dringend, bei der zuständigen Baubehörde oder Brandschutzbehörde nachzufragen.

In allen Bereichen mit Publikumsverkehr muss flammhemmend ausgerüstet werden. 
In öffentlichen Gebäuden, Universitäten, Hochschulen, Theatern, Schauspielhäusern, Opern und Kleinkunstbühnen, Schulen, Hochschulen, Fachschulen oder Ausbildungsstätten, Hotels und Gaststätten, Verwaltungsgebäuden, öffentlichen Büchereien und Einrichtungen, Messehallen und Ausstellungshallen, Messe- und Bühnenbau, Eventzelten, Showbiz.

Was bedeutet: permanent schwer entflammbar

Stoffe, die aus Trevira CS© (eingetragenes Markenzeichen der Trevira GmbH) hergestellt sind, zeichnen sich durch ihre dauerhafte Schwerentflammbarkeit aus. Anders als bei der B1-Imprägnierung (wie oben beschrieben) nimmt diese Eigenschaft niemals ab oder verschwindet. Trevira CS©*-Stoffe verfügen über eine spezielle Materialstruktur, die sie von Natur aus permanent schwer entflammbar macht. Das bedeutet, dass Sie diese Stoffe bedenkenlos waschen oder Feuchtigkeit aussetzen können, ohne dass der Brandschutz verloren geht. Dies kann in vielen Fällen die zusätzliche Investition wert sein.

Anwendung unseres Flammenschutzmittels

Wir geben das Flammschutzmittel der zu bearbeitenden Flotte hinzu. Die Verarbeitung erfolgt bei Raumtemperatur. Nur bei dichten und dicken Geweben, welche schwernetzend sind, erwärmen wir die Flotte auf maximal 40 °C. Auf weitere Netzmittelzugaben verzichten wir, um das Flottenverhältnis nicht zu beeinträchtigen. Die mindeste Anwendungsdauer beträgt 10 Minuten und erfolgt in einer unseren geräumigen Waschschleudermaschinen. Unser Flammschutz zieht nicht Substantiv auf die Ware auf. Nach der Behandlung schleudern wir die Ware bis auf 65 % Restfeuchte ab, um ein Verlaufen der Flotte beim Trocknen zu vermeiden. Die allgemeine Trocknung erfolgt in einem unserer Trockner bei 100 °C. Da die Ware nicht gemangelt werden kann, erfolgt die Glättung durch das Bügeleisen oder Pressen bis max. 150 °C. Unser Flammschutz ergibt keine Wasser-, wasch- und chemischreinigungsbeständige Ausrüstung und kann wegen hydrophiler Eigenschaften nicht mit Hydriphobiermittel (Imprägnierung) kombiniert werden. 

Sicherheit

Gebleichte Gewebe dürfen nur in chlorfreiem Zustand mit dem Flammschutzmittel ausgerüstet werden. Schwer entflammbar ausgerüstete Dekorationen können die Flammenschutzwirkung bei längerem Gebrauch verlieren. Staub kann bei größerer Ansammlung ebenfalls den Flammschutz beeinträchtigen. Erfahrungsgemäß sollte der Flammschutz nach längstens zwei Jahren erneuert werden. Materialien, welche mit Flammschutz ausgerüstet wurden, sind nicht für den Dauereinsatz bei hohen Temperaturen vorgesehen. Der Grund hierfür ist, dass unter solchen Bedingungen die zugrundeliegende Ammoniumverbindung langsam zerfällt und die frei werdenden Säuren die Textilfasern schädigen können. Für die Lagerung und die maximale Lagerzeit halten wir uns an das vom Hersteller herausgegebene Sicherheitsdatenblatt und gewähren so einen optimalen Produkteinsatz.

Produktinfo

Unser Flammschutzmittel ist auf Basis von Ammonium-Phosphorverbindung aufgebaut und dient zur schwer entflammbaren Ausrüstung aller Web- und Wirkwaren, bestehend aus Zellulosefasern. Mit Ausnahme der Faser: Jute. Unser Flammschutz ist gemäß dem Prüfbescheid P-BWU03-I-16.5.148 der Forschung- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen in Stuttgart (FMPA) für die schwer entflammbare Ausrüstung (DIN 4102, Klasse B1) von Zellulosefasergewebe, wie Baumwolle, Leinen, Viskose, Molton geeignet. 

Dosierung

Zur Erfüllung der DIN 4102, Klasse B1, ist die erforderliche Trockenauflage, gemäß Prüfbescheid Forschung- und Materialprüfungsanstalt für das Bauwesen in Stuttgart (FMPA) mindestens 165 g/kg. Die Trockengewichtszunahme muss mindestens 16,5 % betragen. Bei trocken vorliegender Ware dosieren wir bis zu 400ml Schutzausrüstung pro Flotte. Bei nass vorliegender Ware mit einer Restfeuchte von 55 % dosieren wir 450 ml pro Liter Flotte. 

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