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ABC - Lexikon Stoffkunde

Stoffarten alphabetisch sortiert

Atlas

Aus Seide, Baumwolle oder Chemiefasern hergestellter Stoff in Atlasbindung. Atlastuche sind feine, kurzgeschorene Wollgewebe, die internationale Bezeichnung Satin für Atlas hat sich auch in Deutschland eingebürgert. Atlasgewebe aus Filamentgarnen sind glatt und glänzend. Verwendung für Kleider, Blusen, Futter.

 

Barchent

Ist eine Allgemeinbezeichnung für gerauhte Baumwoll- oder Viskosegewebe. Die Bezeichnung ist dem arabischen Burakan entnommen, das ein raues Gewebe aus Kamel- und Ziegenhaar bezeichnet. Barchent kann ein- oder beidseitig gerauht sein.

 

Batist

Ist ein sehr feinfädiges Gewebe in Leinwandbindung. Nach dem Material unterscheidet man Seidenbatist, Leinenbatist, Baumwollbatist. Neuerdings auch aus feinen Mischgarnen aus Baumwolle und synthetischen Fasern. Unter Seidenbatist versteht man jedoch meistens merzerisierten Baumwoll- oder Makobatist. Besonders auffallend ist der Glasbatist, ein sehr feines, glasartig durchscheinendes Gewebe, das aus Baumwolle oder Viskose hergestellt und besonders veredelt wird. Batist wird zu feiner Damenwäsche, Taschentücher, Blusen und Kleidern verarbeitet.

 

Biber

Ein- oder beidseitig gerauhtes Baumwoll- oder Mischgewebe. Für Laken, Hemden und Decken geeignet. Der Name stammt von der englischen Stadt Beaver.

 

Brokat

Jacquardgewebe mit großflächiger Musterung und hohem Glanz, aus Naturseide oder Chemiefasern mit und ohne Metallfäden. Leichte Ware zu Kleidern, schwere zu Möbelbezügen, Gewänder, Dekorationen.

 

Chenille

Chenillegewebe enthalten raupenartig-haarige Garne, die als Schuß- oder Effektfäden eingearbeitet sind. Chenillegewebe besitzen eine samtartige Oberfläche mit einem unruhigen Warenbild. Meist für Dekostoffe.

 

Chiffon

Ursprünglich ein französischer Spottname für dünne Gewebe, bedeutet Lumpen. Heute bezeichnet man damit sehr feinfädige, dünne Kreppgewebe in Taftbindung aus Seide oder Chemiefasern mit körnigem Griff und schleierartigem Aussehen.

 

Chintz

Gewachster und bedruckter Stoff aus Baumwolle oder Chemiefasergarnen, hochglänzend. Der Glanz wird heute durch Kunstharzimprägnierungen und Kalander hervorgerufen. Verwendung für Dekorationsstoffe, Steppdecken u.ä.

 

Chloqué

Ein Doppelgewebe, bei dem die Unterware aus Kreppgarnen besteht. Bei der Nassausrüstung schrumpfen diese stark überdrehten Garne, so dass der Stoff ein blasenartiges Aussehen erhält. Aus Baumwolle, Wolle oder Chemiefasern.

 

Cord

Das englische Wort bedeutet „Strick“. Das gerippte Gewebe aus Wolle, Baumwolle oder Chemiefasern ist recht strapazierfähig und wird hauptsächlich zu Hosen verarbeitet. Fälschlicherweise bezeichnet man auch die modischen Rippensamte und Streifensamte oftmals als Cord. Exakter wäre für diese Florgewebe die Bezeichnung Cordsamt.

 

Crepe de Chine

Bedeutet wörtlich Chinakrepp. Ein dichtes, leinwandbindiges Gewebe mit überdrehten Schussfäden (Kreppwirkung), aus Naturseide. Für Kleider, Blusen, Tücher, Schals.

 

Crepe Georgette

Durchsichtiger, weich fallender Stoff in Leinwandbindung aus Seide, Chemiefasern oder Wolle. Kett- und Schussgarne sind überdreht und laufen abwechselnd in S- und Z-Drehung, dadurch der harte Griff und das körnige Aussehen.

 

Damast

Hochwertiges Jacquardgewebe in Satinbindung aus Baumwolle, Flachs oder Mischgarnen. Verwendung für Bett- und Tischwäsche. Maco-Damast ist mercerisiert und aus ägyptischer Baumwolle.

 

Duchesse

Ein hochwertiger Satin aus Naturseide oder Chemiefasern in Kettatlas für Kleider, Futter.

 

Flanell

Ein aufgerauhtes, kurzfloriges Gewebe aus Wolle, Baumwolle oder Mischgarnen. Leinwandbindung. Wollflanell wird für Hosen, Anzüge, Kostüme verarbeitet, während man den leichteren, oft beidseitig gerauhten Baumwollflanell für Blusen, Hemden und Nachtwäsche verarbeitet.

 

Flausch

Ist ein weiches, starkfädiges Streichgarngewebe in Köperbindung. Durch das Rauhen, Walken und Scheren erhalten die Flausche einen besonders molligen Griff. Flausch ist meist ein Doppelgewebe und wird für Herren- und Damen-Wintermäntel verarbeitet.

 

Fresko

Kammgarngewebe aus 2- oder 3-fachen Freskozwirnen (hartgedreht), meist meliert. Die Ware hat einen kernigen Griff und ist luftdurchlässig. Bindung: Leinwand; Material; Wolle oder Mischgarn Wolle/Synthetics. Verwendung für Anzüge, Kostüme, Hosen und Röcke.

 

Frotté

Ist ein Stoff mit unruhiger, rauher, gekräuselter Oberfläche durch die Verwendung von sog. Frottézwirnen. Verwendung für Kleider, Röcke und Blusen aus Wolle, Baumwolle und Chemiefasern.

 

Frottiergewebe

Frottiergewebe haben ein- oder beidseitig zahlreiche Schlingen, die durch eine zweite Kettfadengruppe gebildet wurden. Die Schlingen können auch aufgeschnitten sein (Frottiervelours). Meist aus Baumwolle.

 

Gabardine

Name stammt vom franz. Schneider „Gabartin“. Bindung: Steilgratköper. Material: Wollkammgarn, Baumwolle, Synthetics oder Mischungen. Verwendung für Mäntel, Hosen, Anzüge, Kostüme, Arbeitskleidung.

 

Georgette

Siehe Crepe Georgette.

 

Glencheck

Gewebe aus Streich- oder Kammgarn in Leinwandbindung oder Köperbindung. Verschiedenfarbige Längs- und Querstreifen geben ein kariertes Aussehen. Aus Wolle oder Fasermischungen für Anzüge, Kostüme und Mäntel.

 

Jacquard

Allgemeinbezeichnung für gemusterte Gewebe, die auf dem Jacquardstuhl hergestellt wurden.

 

Jersey

Allgemeinbezeichnung für feinmaschige Oberbekleidungsware. Double-Jersey ist eine doppelflächige Ware, Single-Jersey eine einflächige Rechts-Links-Ware. Aus Wollkammgarnen oder Chemiefasern für Kleider, Hosen und Röcke.

 

Kammgarn

Ist keine Materialbezeichnung, wie fälschlich immer wieder angenommen wird, sondern lediglich eine Kennzeichnung der erfolgten Verarbeitung. Kammgarn wird aus gekämmten Fasern hergestellt, d.h. es  kann aus Wolle, Baumwolle, synthetischen Fasern oder Mischungen hiervon bestehen. Die daraus hergestellten Gewebe (Mäntel.-, -Anzugs- und Kostümstoffe) haben ein klares, gefälliges Warenbild und sind strapazierfähig.

 

Kaschmir

Ursprüngliche Bezeichnung für Stoffe aus Kaschmir-Ziegenwolle. Heute versteht man darunter allgemein weiche Kleiderstoffe. Auch aus feinster Wolle hergestellte Tücher und Schals erhalten diese Bezeichnung.

 

Krepp

Ist eine Sammelbezeichnung für Gewebe aus Seide, Wolle oder Chemiefasern mit fein gewellter Oberfläche. Diese entsteht durch Verwendung sehr stark gedrehter Garne, die sich bei der Ausrüstung der Stoffe leicht zusammenziehen oder –ringeln. Siehe auch: Crepe. Kreppartiges Aussehen kann auch durch gemischte Bindungen oder durch chemische Einwirkungen (Einlaufen) entstehen.

 

Lamé

Ein Gewebe verschiedener Bindung, bei dem Kette und Schuß aus Metallfäden gebildet werden. Besonders dekorativ wirkend.

 

Loden

Stark gewalktes und gerauhtes Streichgarngewebe aus Wolle oder einem wollartigen Fasergemisch in Leinwand- oder Köperbindung. Das Gewebe wird nicht oder nur leicht geschoren. Meist grün, grau oder braunmeliert. Für Sportbekleidung, Trachtenanzüge und –kostüme und Mäntel.

 

Lüster

Kommt von luster = Glanz. Lüsterstoffe sind speckigglänzende, verhältnismäßig harte Gewebe mit sprödem Griff. Sie werden fast nur in Tuchbindung hergestellt.

 

Moiré

Mit Moiré wird ein wasserwellenartig schimmerndes Muster auf Geweben bezeichnet, das sich je nach dem Lichteinfall wie eine bewegliche Wasseroberfläche zeigt. Gewebe mit einer rippenartigen Oberfläche ein Leinwand- oder Ripsbindung werden bei der Ausrüstung mit einer Prägemusterung versehen.

 

Molton

Eine Barchentart, d.h. ein- oder zweiseitig gerauhtes Gewebe aus Baumwolle oder Viskose.

 

Musselin

Nach der türkischen Stadt Mossul. Feines, wenig dichtes Gewebe in Leinwandbindung aus schwach gedrehten Garnen. Charakteristisch für Musselin ist der weiche Griff und fließende Fall. Die verwendeten Faserstoffe sind: Wolle, Baumwolle, Viskose und Mischungen von wolle mit synthetischen Fasern. Für Kleider und Blusen.

 

Nessel

Einfache Baumwollgewebe in Leinwandbindung, ungebleicht, nicht ausgerüstet. Dunkle Pünktchen durch Samenschalenreste

 

Organdy

Feines, dünnes Gewebe aus Baumwolle oder Viskose in Leinwandbindung mit starker Appretur. Wie Voile aussehend, meist bedruckt. Wird für Kleider, Blusen und Garnituren verwendet.

 

Pikee

(Französisch „piquer“ = steppen). Doppelgewebe, infolge besonderer Bindung wie gesteppt aussehend. Eine straff gespannte, flottierende Steppdecke der Unterseite bindet in die Oberware, dadurch wölbt sich diese nach oben, ein Füllschuß polstert die Musterfläche. Für Kleider, Blusen.

 

Popeline

Leinwandbindiger Stoff aus feinfädigem Baumwoll- oder Mischgarn. Dichteverhältnis Kette zu Schuß 2:1. durch die Verwendung eines stärkeren Schussgarns entsteht ein leicht ripsartiger Charakter. Wird zu Oberhemden, Blusen, Hosen, Kleidern und Mänteln verarbeitet. Häufig werden auch Zwirne verwendet (Zwirnpopeline).

 

Rips

Allgemeinbezeichnung für Gewebe, die durch Anwendung einer besonderen Bindung Längs- und Querrippen aufweisen.

 

Samt

Sammelname für Gewebe, die ein köper- oder leinwandbindiges Grundgewebe und einen 2-4 mm Flor besitzen; bei längerem Flor wird das Gewebe als Plüsch bezeichnet. Samt wird hergestellt aus Wolle, Baumwolle und Chemiefasern.

 

Satin

Glänzende, glatte Gewebe in Atlasbindung.

 

Shetland

Nach den schottischen Shetlandinseln benanntes, weiches, leichtes, körperbindiges, meliertes Streichgarngewebe. Die Gewebebindung ist durch Walken und Rauhen schwer zu erkennen. Für Anzüge, Kostüme, Mäntel, Hosen und Röcke.

 

Streichgarnstoffe

Gewebe aus Wolle oder anderen Fasern. Nach dem Streichgarnverfahren hergestellt. Der Name Streichgarn ist genau wie Kammgarn keine Bezeichnung des Rohstoffes, sondern der Verarbeitungsweise.

 

Stretchchord

Cordsamtgewebe, die in der Kette elastische Garne enthalten. Die Elastizität kann durch die Verarbeitung von texturierten synthetischen Garnen und/oder von Elasthanfäden erzielt werden. Verwendung hauptsächlich für Hosen und Jacken.

 

Taft

Dichtes mehr oder minder steifes, leinwandbindiges Gewebe aus Naturseide oder endlosen Chemiefasern. Kette ist stets feiner als der Schuß, daher Rippen (wie bei Popeline). Für Kleider, Blusen, Futter.

 

Trikot

Allgemeine Bezeichnung für gewirktes Material.

 

Tuch

Sanmmelbezeichnung für leinwandbindige Streichgarngewebe mit filzartiger Oberfläche durch Walken und Rauhe, Bindung nicht sichtbar. Für Kleider, Mäntel, Uniformen.

 

Tweed

Nach dem Flüsschen Tweed in Schottland benannt. Ursprünglich Bezeichnung für grobe, kräftige Streichgarn-Gewebe aus Wolle oder Mischung bei Verwendung rauhaariger, meist genoppter Garne mit Farbeffekten. Als Kleider- und Mantelstoffe beliebt.

 

Velours

=Französische Bezeichnung für Samt (Seidensamt)

 

Velvet

=Englische Bezeichnung für Samt (Baumwollsamt)

 

Velveton

Gewebe mit samt- oder velourartiger Oberfläche aus atlasbindigen Geweben, die an der Oberfläche gerauht werden. Als Faserstoffe werden vor allem Baumwolle und Mischungen aus Baumwolle mit Viskose oder Polyester verarbeitet. Verwendung für Jacken und Mäntel.

Quelle: www.mueden.de

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